Interventionelle Onkologie
Interstitielle Brachytherapie
Diese verbleibt dann für eine vordefinierte Zeit (Dwell-Time) im Körper und wird anschließend wieder entfernt. Dank der bildgeführten Applikation (CT-Steuerung) der Strahlungsquelle erfolgt die Bestrahlung des Tumors punktgenau. Darüber hinaus ist in der Regel eine einzige Behandlung ausreichend.
Für eine hochpräzise Darstellung der Tumorlokalisationen und zur Bestätigung des oligometastatischen Stadiums empfehlen wir im Vorfeld dieser interventionellen Mikrotherapie eine PET/CT bzw. PET/MR. Die Anwendungsgebiete der Afterloading-Brachytherapie im DTZ umfassen zunächst abdominelle Lokalisationen wie primäre und sekundäre Malignome der Leber, Lymphknotenmetastasen und Nierenzellkarzinome. Insbesondere bei kolorektalen Karzinomen sind Lebermetastasen eine häufige Komplikation, die das Überleben begrenzen kann. Der Primärtumor selbst ist durch die OP meist sicher entfernbar; die stetige Fortentwicklung der Chemotherapie hat auch die Prognose von Patienten mit Metastasen stark verbessert. Dadurch gewinnt die lokale Therapie als Ergänzung und zur Behandlung von chemo- therapieresistenten Lebermetastasen zunehmend an Bedeutung.
Das DTZ bietet in Kooperation mit Berliner Krankenhäusern die Brachytherapie von Lebermetastasen an. Die Bestrahlung erfolgt am Tag nach der stationären Aufnahme, gefolgt von einer kurzen Betreuung im Krankenhaus von wenigen Tagen.
Vorteile d. intervent. Onkologie/Mikrotherapie
- Nur kurzer Krankenhausaufenthalt erforderlich bzw. ambulante Behandlungen möglich
- Wirkungsvolle Behandlungsergänzung von Tumorerkrankungen
- Nur kurze Erholungsphasen notwendig
- Geringe Nebenwirkungs- und Komplikationsrate
Abb.: PET/CT von 4 Lebermetastasen eines Rektumkarzinoms 1 Woche vor zwei Brachytherapien
Abb.: PET/CT von 4 Lebermetastasen eines Rektumkarzinoms 3 Monate nach zwei Brachytherapien mit Vollremission
Periradikuläre Therapie (PRT)
Die periradikuläre Therapie (PRT) ist eine Form der Schmerztherapie für Patienten mit starken Rückenbeschwerden, die trotz vorangeganger Behandlung weiter anhalten. Am DTZ Berlin kommt die PRT beim sog. Nervenreizsyndrom zum Einsatz, das durch einen Bandscheibenvorfall und/oder eine Einengung der Nervenwurzeln infolge degenerativer Veränderungen der Wirbelsäule hervorgerufen werden kann.
Ziel
Das Ziel der Therapie besteht in der akuten Schmerzlinderung. Die betroffene Nervenwurzel soll abschwellen und dauerhaft desensibilisiert werden bei gleichzeitiger Erhöhung der Durchblutungsleistung im betroffenen Gebiet. Durch die dauerhafte Beeinflussung des Schmerzgedächtnisses kann die Bewegungsfähigkeit wiederhergestellt und Lebensqualität zurückgewonnen werden.
Ablauf
Die Nervenwurzelbehandlung erfolgt in unserer Einrichtung bildgestützt mittels CT. Dem Patienten wird dabei ein Medikament durch eine dünne Kanüle für eine punktgenaue und sichere Führung unter die Haut direkt an eine gereizte oder geschädigte Nervenwurzel (Radix) injiziert. Der Patient ist hierbei in Rücken- oder Bauchlage.
Die verabreichte Arznei ist eine Kombination aus einem lokal wirkenden Schmerzmittel und einem Steroid/Cortison, das eine mögliche Entzündung hemmen und die Nervenerregbarkeit herabsetzen soll.
Anders als bei einer Operation ist für die PRT keine Narkose mit den damit verbundenen Risiken erforderlich. Sie wird am DTZ Berlin ambulant durchgeführt, und der Patient kann bereits kurz nach dem Eingriff die Praxis wieder verlassen.
Vorteile der PRT
- Behandlung ist ambulant möglich
- Risikoarm und minimal-invasiv
- Mögliche Vermeidung einer OP
- Schnelles Therapieansprechen mit anhaltender Wirkung
- Wirkungsvolle Ergänzung, wenn konventionelle Therapieformen nicht ausreichend sind
Abb.: CT-gestützte Intervention